Tiefenentspannt und schreibfaul

Nachdem wir die 3 Tage im Areias do Seixo absolviert haben, sind wir derart tiefenentspannt, dass es mit dem Schreiben etwas hängt. Nachdem wir Montag zu unserem Umzugstag in das Alentejo wieder Regen hatten, nutzten wir die Gelegenheit, uns auf dem Weg zu unseren neuen Gastgebern nach Monsaraz, Èvora zu besuchen, dessen historischer Stadtkern in der Liste des Weltkulturerbes verzeichnet ist und deren Gründung auf die Römerzeit zurück geht. Die Ruine eines Diane-Tempels und ein hervorragend erhaltener Aquädukt zeugen von dieser Zeit.
Aber auch weit vor den Römern war die Gegend besiedelt. Ganz in der Nähe der Stadt findet sich die älteste Megalith-Anlage Portugals. Die Kathedrale ist natürlich ebenfalls lohnendes Ziel, das wir besichtigt haben.

Nach unserem Stadtrundgang ging es dann weiter nach Monsaraz, einer in den 1990ern restaurierte Festungsanlage mit einem einzigartigen Blick in das umgebende Hügelland bis hinein nach Spanien -wie wir am Folgetag mit besserem Wetter feststellen konnten. Unsere Unterkunft liegt etwas unterhalb in der Nähe des größten Stausees Europas, den wir am ersten Tag auch noch etwas erkundet hatten. Zu Beginn, waren wir etwas zu mutig und dachten uns nichts dabei, warum alle Bewohner der Gegend hier Jeeps, Pickups und SUV’s fahren und wagten uns auf eine zwar im Navi verzeichnete Straße, die allerdings nicht geteert war und sich bald als Schotterpiste übelster Art entpuppte. Nachdem es zum Umkehren zu spät war, kämpften wir uns rund 10 km im Slalom mit Schrittgeschwindigkeit und Angstschweiß auf der Stirn durchs Gelände bis die geschundene E-Klasse endlich wieder Asphalt unter die Räder bekam.
Lektion verstanden. Keine ungeteerten Wege ohne geländegängiges Vehikel mehr.
Der restliche Ausflug am See war entspannender und führte und an die Festungsanlage von Muraz, die zu unterschiedlichen Gelegenheiten der Verteidigung Portugals gegen die spanischen Invasionsbemühungen diente. Über die Staumauer führte der Weg zurück und hinauf nach Monsaratz wo wir das herrliche 360°-Panorama in strahlendem Sonnenschein genießen konnten.
Monsaraz gehört zu einer Reihe von Gemeinden der Gegend, die ein Dark Sky Reserve bilden. Leider konnten wir aufgrund des Umstandes, dass die winterliche Luft recht feucht ist und mehr, der Vollmond den Blick auf die Milchstraße so sehr überstrahlte, dass auch das allabendlich verlöschen der Lichter in der Gegend nicht weiter half, um den Sternenhimmel in seiner ganzen Pracht zu bewundern. Nächstes Mal werden wir dies bei der Planung zu berücksichtigen haben.

Zurück in der Unterkunft, die wir bis dahin ganz für uns allein hatten, trafen wir auf ein älteres kannadisches Paar, mit denen wir schnell in einem netten Gespräch waren und so beschlossen, das Abendessen gemeinsam einzunehmen.
Ein lustiger Abend mit den Beiden brachte uns die Einladung nach Toronto mit dem Angebot einer Stadtführung ein, welches wir gerne annehmen wollen, sobald es die Arbeit zulässt. Ich befürchte allerdings, dass dies auch noch bis zur Rente warten muss, denn Kannada ist schließlich minimal größer als Portugal und erfordert deshalb entschieden mehr Zeit.
Die beiden, aus der Algarve kommend, reisen heute in die andere Richtung weiter, wir haben uns für einen entspannten Tag in der Umgebung entschieden, bevor uns morgen der Weg in die Algarve, unserer Vorletzten Station des Portugal-Aufenthalts führt